thyssenkrupp und Energieeffizienz

Die Firma ist mit derzeit 12 GWh/Jahr der größte Stromverbraucher im Gebiet Altchemnitz. Das Energetische Sanierungsmanagement hat im Januar 2023 die Energieverbrauchsanalyse (Strom, Wärme) mit dem Geschäftsführer Herrn Wippert besprochen und erfahren, welche energetischen Maßnahmen eingeführt wurden

Folgende Maßnahmen haben am Standort Altchemnitz zu umfangreichen Energieeinsparungen geführt:

  • Abschaltszenario für ungenutze Anlagen
  • Überprüfung aller Druckluftleitungen auf Leckagen in regelmäßigen Abständen
  • Einsatz von LED Lichbändern
  • Reduktion des Druckes der Druckluft um 0.5 Bar
  • Einbau weiterer Stromzähler zur detaillierteren Analyse und Identifikation von Einsparungspotentialen
  • Tausch diverser Pumpen zu frequenzgesteuerten Pumpen
  • Nutzung von Kompressoren-Abwärme für Brauchwassererwärmung (z.B. Dusche) und Heizungen
  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen (Halle 10) ausgestattet

Mit den eingeführten Maßnahmen wurde der Stromverbrauch seit 2018 bereits um 25 % gesenkt.

Der Konzern führt ein Energieaudit nach ISO 50001:2018 durch und hat bereits erfolgreich das Energieaudit nach dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) durchgeführt und ein Energiemanagementsystem nach ISO 5001:2018 an verschiedenen Standorten implementiert. Mit diesen Maßnahmen erfüllt das Unternehmen die Anforderungen des EDL-G. Die letzte Zertifizierung erfolgte 2022.

Bei thyssenkrupp haben die Themen Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Klimaschutz einen hohen Stellenwert. Die Produktion soll an allen Automotive-Standorten bis 2024 CO2-neutral sein. Bei der Umsetzung des Ziels setzt thyssenkrupp Automotive auf erneuerbare Energien zur Strom- und Wärmeerzeugung und in der Produktion. Zusätzlich muss jeder Standort mindestens 2% Energieeinsparung zum Vorjahr nachweisen.

Allgemeine Informationen zu Energieaudit und Energiemanagement

Seit in Kraft treten des EDL-G im Frühjahr 2015, stehen viele Unternehmen in der Pflicht, ein Energieaudit nach DIN 16247-1 durchzuführen. Verpflichtet sind Unternehmen, die kein kleines und mittleres Unternehmen sind, sogenannte Nicht-KMUs. Derzeit sind KMUs noch von der Pflicht des Energieaudits ausgenommen, können diese aber auf freiwilliger Basis durchführen. Alle vier Jahre muss das Audit durch qualifizierte Energieauditoren erneuert werden.

Während der Durchführung des Energieaudits werden Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduzierung des Energieverbrauchs aufgezeigt. Durch die Ermittlung der Energieverbräuche werden Schwachstellen aufgedeckt und Maßnahmen zur Energieeinsparung generiert. Aufbauend auf das Energieaudit können Energiemanagementsysteme implementiert werden, um eine kontinuierliche Darstellung des Energieverbrauchs zu erhalten. Durch die Durchführung des Energieaudits und die Einführung des Energiemanagementsystems konnte die thyssenkrupp Dynamic Components GmbH bereits hohe Einsparpotenziale aufzeigen und mit dem Umsetzen verschiedener Maßnahmen den Energieverbrauch deutlich senken.

Für die Umsetzung des Energieaudits nach EDL-G ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig. Wenn sich KMUs für ein Energieaudit entscheiden, gibt es seitens des BAFA eine Förderung (Modul 1: Energieaudit DIN EN 16247).  Informationen zur Förderung gibt es auf der Internetseite der BAFA – Modul 1: Energieaudit DIN EN 16247.