Mehr Grün für Altchemnitz

Neben dem Dachgarten auf dem Dach des Gebäudes G ist auf dem Gebäude C die Anlage einer artenreichen Blühwiese geplant. Dadurch soll der Regenwasserabfluss deutlich verringert, die Dämmwirkung für der darunterliegenden Büroräume erhöht und das Mikroklima im Allgemeinen verbessert werden.

Ab März 2022 haben zudem weitere Begrünungsmaßnahmen des Wirkbaus begonnen: Es werden Rankhilfen an den zwei
großen Fassaden von Häusern A und C montiert und anschließend mit Gerüstkletterpflanzen bepflanzt. Die Wuchshöhe beträgt 12-18 m, so dass beide Fassaden in ca. acht Jahren vollständig grüne Wände sein werden (Weiterlesen im Steckbrief).

Die geplanten Dach- und Fassadenbegrünungen bringen erhebliche mikroklimatische Vorteile mit sich. Besonders im Sommer bewirkt die Verdunstung der Feuchtigkeit und des Regenwassers eine Abkühlung der unterhalb der Begrünung befindlichen Räume. Gründächer verhindern das extreme Aufheizen des Flachdachs und reduzieren Energielasten und Treibhausgasemissionen z. B. durch Klimatisierung. Vor allem die Halle G im Zentrum des Areals, flankiert von den deutlich höheren Gebäuden C und D, stellt im Sommer eine Hitzeinsel dar und erhöht die Temperaturen im gesamten Areal. Begrünte Dächer und Fassaden verringern die sommerlichen Temperaturen in urbanen Gebieten. Durch die verhinderte Reflexion bzw. Absorption der Sonneneinstrahlung könnte sich im Wirkbau die lokale Lufttemperatur um 1,7° C reduzieren. Im Winter wirkt die dichte Substrat- und Vegetationsabdichtung auf dem Dach für eine effektive Wärmedämmung. Die Einsparungen durch einen dadurch verringerten Betrieb der Klima- und Heizungsanlagen werden einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung und Verringerung klimaschädlicher Effekte im Gebiet Altchemnitz leisten. Durch die Begrünungsmaßnahmen entstehen zudem zusätzliche Räume für Pflanzen und Tiere in Altchemnitz.                                                                                                                             Die Bewässerung des neugeschaffenen Grüns erfolgt zu einem großen Teil mittels Niederschlagswasser der Dächer, das im Untergeschoss der Halle G in einer Zisterne aufgefangen und gespeichert wird.

Gefördert wird das Vorhaben „Dach- und Fassadenbegrünung im Wirkbau Chemnitz“ mit 500 T€ aus dem Konjunkturprogramm „Nachhaltig aus der Krise“, welches letztes Jahr vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) ausgeschrieben wurde. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit
Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

 

Beispiel Fassadenbegrünung in Barcelona, Foto: DSK

Seit 2021 hat die Stadt Chemnitz eine städtische Förderrichtlinie zur Förderung von Fassadenbegrünungen. Interessierte Eigentümer können sich hier zu den Fördermöglichkeiten und der Antragstellung informieren.