Als eine der wichtigsten Maßnahmen wird im IHK Altchemnitz der Bau einer Fuß- und Radwegebrücke genannt. Diese soll Altchemnitz zukünftig mit dem Standort der TU Chemnitz verbinden. Dabei werden die Gleisanlagen der Deutschen Bahn sowie die neue Fraunhoferstraße überspannt. Mit vielen potenziellen Nutzflächen bietet Altchemnitz hervorragende Bedingungen für Start-ups, uninahe Forschung und Entwicklung sowie Ausgründungen. Das Angebot von Ausweichflächen ist umso wichtiger, da bezahlbare Freiflächen im unmittelbaren Umfeld der Universität zusehend weniger werden.
Neben einer Erhöhung des Flächenangebotes für die TU profitieren von diesem Brückenschlag auch Freizeiteinrichtungen, Veranstaltungsorte und Gastronomiebetriebe. Aber auch für Firmen und Bildungseinrichtungen im Quartier Altchemnitz können so Synergieeffekte entstehen. Gleichzeitig wird das Radwegenetz der Stadt Chemnitz ausgebaut und eine direkte Verbindung zwischen dem Wohngebiet Kapellenberg und der TU Chemnitz geschaffen. Zu den wichtigsten Effekten einer Brückenverbindung zählen daher:
- Die Nutzung von Synergieeffekten
- Die Aktivierung von Flächenpotenzialen
- Die Verbindung von bisher getrennten Stadtgebieten
- Die Verbesserung des städtischen Wegenetzes
- Die Erhöhung von Nutzerströmen
- Der Abbau vorhandener Barrieren
Der Bau dieser Fuß- und Radwegebrücke wird folglich zurecht als herausragende Chance für das Quartier Altchemnitz begriffen. Er stellt zweifelsfrei einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zur Revitalisierung des Areals dar.
Neben städtebaulichen- und verkehrsplanerischen Funktionen hat der neue Brückenkörper auch gestalterische und technisch-funktionale Aspekte zu berücksichtigen. Mit der Fraunhoferstraße wird eine wichtige Einfallsstraße der Stadt Chemnitz überspannt. Die Brücke befindet sich an einer prominenten Stelle im Stadtgebiet. Darüber hinaus wird ein historisch bedeutsames Gewerbegebiet mit dem zukunftsweisenden Hochtechnologiestandort der TU Chemnitz verbunden. Dieser Aspekt soll sich auch in der Gestaltung und den verwendeten Materialien widerspiegeln. Erklärtes Ziel ist es, ein Leuchtturmprojekt über die Grenzen des Stadtgebietes hinaus zu etablieren. Von Beginn an war es daher geplant, neuartige und innovative Baumaterialien in den Brückenbau einfließen zu lassen. Insbesondere der Forschungsbereich Strukturleichtbau der TU Chemnitz hat in der Vergangenheit bereits außergewöhnliche und praxisrelevante Ergebnisse im Bereich der faserbewehrten Verbundstoffe erzielt. Mit dem Bau einer Fußgängerbrücke über die Chemnitz konnte außerdem bereits ein herausragendes Referenzbauwerk erschaffen werden.
Vor dem tatsächlichen Planungsbeginn wurde ein studentischer Workshop durchgeführt. In diesem wurde die prinzipielle Realisierbarkeit des Brückenbaus abgeprüft und erste Eindrücke von gestalterischen und technischen Möglichkeiten gesammelt. Partner der Stadt Chemnitz waren dabei die BTU Cottbus mit dem Fachbereich Tragwerksplanung, die TU Chemnitz mit dem Fachbereich Strukturleichtbau sowie das Chemnitzer Ingenieurbüro Schulze & Rank GmbH.
In zwei aufeinander aufbauenden Vertiefungsstufen haben Studenten der BTU Cottbus im Zeitraum vom Januar bis Oktober 2017 vier grundsätzlich verschiedene Brückenentwürfe erarbeitet. Durch Schulze & Rank wurden diese um einen weiteren Entwurf ergänzt und mit einem groben Kostenrahmen untersetzt. Im Ergebnis stehen der Stadt nun konkrete Randbedingungen für die weiteren Planungsphasen zur Verfügung.
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Entwurf Urban Aleksei | Entwurf Samuel Engelhardt | Entwurf Laura Weichhold |
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Entwurf Patrick Schönberner | Entwurf Schulze & Rank GmbH |

